Harreshausen

Harreshausen wurde im 13. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Wahrscheinlich ursprünglich in münzenbergischem Besitz, wurde 1318 der Zehnte von Harreshausen mit Zustimmung des Landesherrn Gottfried von Eppstein auf 20 Jahre weiter verpachtet.

1320 schenkten zwei Witwen das Dörfchen „Hareshusen“ nebst Zubehör dem Kloster Fulda. Als Konrad IV. von Hanau sich 1373 für seine Wahl zum Fürstabt des Klosters hoch verschuldete, verpfändete er u.a. auch Harreshausen an seinen Neffen Ulrich IV. von Hanau. 1383 fiel der Zehnte von Harreshausen an das Schloss Babenhausen und damit endgültig in den hanauischen Herrschaftsbesitz, ab 1456 – nach der Landesteilung – in die Grafschaft Hanau-Lichtenberg.

In den Jahren 1722-23 ließ Graf Johann Reinhard III. von Hanau das Alte Jagdschlösschen errichten. Es entstand in einer direkten Sichtachse zum Schloss in Babenhausen und war mit diesem durch eine schnurgerade doppelte Allee verbunden. Diese wurde erst im Jahr 1913 für die Allgemeinheit freigegeben. Noch heute in ihrer Struktur beinahe gänzlich erhalten, ist die Harreshäuser Allee als Kulturdenkmal anerkannt, und bildet – zu jeder Jahreszeit – eine wunscherschöne Einfahrt nach Harreshausen. 

Im Zuge des Erbstreites zwischen dem Hause Hanau-Münzenberg und Hanau-Lichtenberg (1736-1771) fiel Harreshausen letztlich an den Erben aus dem Hause Hessen-Kassel. 

Seit 1680 befinden sich am Ortsausgang drei Mühlen, die sich den Wasserlauf der Gersprenz zu Nutze machten. Diese „Mühlentrilogie“ ist äußerst selten und entsprang dem Wunsch eines Müllers, dass jeder seiner Söhne seine eigene Mühle betreiben sollte. 

Seit die alte Rathauskirche einem Brand zum Opfer fiel, war die Kirchengemeinde ohne „Dach über dem Kopf“. Man beschloss in der Nähe des Rathauses ein neues Gotteshaus zu bauen und konnte im Jahr 1784 die evangelische Kirche einweihen. Noch heute bildet sie den Mittelpunkt des alten Ortskerns. 

Durch die Flüchtlingsströme des 2. Weltkriegs wurde Wohnraum knapp und so kam es nach dem Krieg zu einem entsprechenden Wachstum. Bis heute ist jede Baulandentwicklung dem ursprünglichen Charakter des „Runddorfes“ geschuldet und somit hat sich Harreshausen eine gewisse Lieblichkeit bewahrt. 

Reiterhöfe, Wiesen und Wald prägen die Ausflugsqualität des kleinen Stadtteils, der über eine Kindertagesstätte, eine Mehrzweckhalle sowie über einen wunderschönen Spielplatz am Ortseingang verfügt. Die Sportflächen des TSV Harreshausen, sowie der öffentliche Bolzplatz, befinden sich am Ortsausgang. In der Nähe des alten Ortskerns, vor dem Waldrand, steht die  „Schöne Eiche“, die „Mutter“ aller Pyramideneichen in Europa.