„Ich habe etwas Historisches gefunden“, so wendet sich eine Babenhäuser Bürgerin an die Stadtverwaltung Babenhausen. Bei einem Spaziergang am 15. August 2023, findet die Bürgerin auf einer Wiese nahe dem Babenhäuser Schloss, eine massive runde Platte, die an einen Gullideckel erinnert, mit alter Schrift und der Abbildung zweier vermutlich adeliger Personen.
Das Fundstück wird von Mitarbeitern des Bauhofes sichergestellt und von den Babenhäuser Historikern, Herrn Wittenberger vom Heimat- und Geschichtsverein sowie Herrn Lautenschläger und Herrn Morhardt von den Babenhäuser Schlossfreunden, begutachtet. Nach kurzer Sichtung und Recherche im Internet stellt sich heraus, das Abbild zeigt das Siegel von Gelnhausen. Aber wie kommt der schwere Zementguss nach Babenhausen?
Der Kontakt zum Gelnhäuser Bürgermeister Herr Glöckner wird umgehend aufgenommen. Herr Glöckner berichtet, er kenne das Siegel, welches durch einen Künstler in verschiedenen Materialien aufwändig gefertigt wurde. Das Fundstück ist ein Einzelstück, denn das Siegel wurde nur einmal in Zementguss hergestellt. Und tatsächlich, das gute Stück wird in Gelnhausen vermisst und das schon seit dem Jahr 2000. Als das dortige Vereinshaus aufgrund von baulichen Mängeln geräumt wurde, mussten die dort ausgestellten Siegel und Wappen vor dem Gebäude zwischengelagert werden. Am Tag der Abholung waren diese nicht mehr aufzufinden; die Ausstellungsstücke wurden entwendet. Herr Glöckner erzählt, dass die Kommune vor knapp zehn Jahren bereits das Siegel aus Holz auf einer online Verkaufsplattform entdeckte. Dieses wurde durch die Stadt Gelnhausen wieder zurück ersteigert und im Vogelsberg abgeholt.
Die Freude des Bürgermeisters von Gelnhausen ist groß, ein weiteres verschollenes Stück aus der Sammlung der Gemeinde wieder in Empfang nehmen zu können. Ein Dankeschön geht an die aufmerksame Bürgerin aus Babenhausen.